Schmuckhornfrosch, Hornfrosch, Ceratophrys sp., Pacmanfrogs
M&L Pacman Frogs
Haltung & Zucht von Schmuckhornfröschen

Haltung & Pflege

Haltung & Pflege
Terrarieneinrichtung/ -technik 

Obwohl bzw. gerade weil Schmuckhornfrösche dämmerungs- und nachtaktiv sind, ist es unumgänglich für die Frösche einen Tag-/Nachtrhythmus zu erzeugen. Dabei ist keinesfalls anzunehmen, dass das normale Tageslicht im Raum genügt. Vielmehr ist es wichtig das Terrarium mittels Neonröhre und/oder Spotstrahlern zusätzlich auszuleuchten. Eine Bestrahlung mit UV-Beleuchtung ist nicht notwendig, führt jedoch in geringem Maße zu kräftigeren Farben und trägt der Gesundheit in jedem Falle bei. Die Beleuchtungszeit richtet sich dabei immer nach der Jahreszeit, wobei auch eine ganzjährige Haltung bei 12-14 Std. Licht pro Tag möglich ist. Am natürlichsten ist es jedoch die Tageslichtlänge im Terrarium an das Tageslicht "draussen" anzupassen, unabhängig davon ob man seine Tiere in die Trockenruhe schicken möchte oder nicht (die meisten Exemplare "gönnen" sich ihre Auszeit der Trockenruhe sowieso ab dem 2. Lebensjahr selbstständig).

Dies bedeutet ganz grob: 8-10 Std. Licht im Winter und 12-14 Std. im Sommer.



Spotstrahler dienen im Terrarium gleichzeitig als Wärmequelle. Hornfrösche bevorzugt Temperaturen von 24-28°C, tolerieren für eine gewisse Zeit sicher auch höhere Werte jedoch sind bereits Todesfälle bekannt auf Grund zu warmer Haltung über einen längeren Zeitraum so dass man sagen kann die Temperatur sollte keinesfalls längere Zeit 30°C oder mehr betragen. Anders als in vielen anderen Fällen der Terraristik ist hier zu beachten, dass im Terrarium kein zu großes Temperaturgefälle vorliegt, da Schmuckhornfrösche leider nicht immer zu den "hellsten Kerzen auf der Torte" gehören und sich teilweise an einem eigentlich ungünstig temperierten, sprich zu kaltem Ort im Terrarium eingraben. Nachts kann die Temperatur hingegen auf etwa 19-21°C abfallen und z.B. mit thermostatgesteuerten Keramikstrahlern oder seitlich am Terrarium (!!) angebrachten Heizkabeln auf diesen Werten gehalten werden. ACHTUNG: Da Frösche sich eingraben um sich abzukühlen bitte niemals ein Heizkabel unter dem Terrarium verlegen. Die Tiere würden nicht verstehen weshalb es trotz tiefer graben immer wärmer wird und könnten somit leicht überhitzen

Alle eingesetzten Leuchtmittel sollten über Zeitschaltuhren geregelt sein, um einen gleichmässigen, der Jahreszeit angepassten Tag-/Nachtrhythmus zu gewährleisten. Die Spotstrahler sollten immer (!!!) ausreichend Abstand zum Tier bieten, um ein überhitzen oder gar "Grillen des Frosches" auszuschliessen. Hier haben sich z.B. die bekannten ThermoTimer bestens bewährt. 

Damit sich der Schmuckhornfrosch wirklich wohl fühlt sollte die relative Luftfeuchtigkeit tagsüber um 70-80% und kann bzw sollte nachts auf 80-90% ansteigen. Dies wird durch regelmässiges Besprühen eines Teils des Terrariums erreicht wobei die Tiere selbst nicht besprüht werden sollten und ihnen auch immer ein trockenerer Bereich zur Verfügung stehen muss. Ein einfacher Zerstäuber oder Pflanzensprüher gehört also zur absoluten Grundausstattung eines Hornfrosch Terrariums. Um stets eine genaue Kontrolle über die relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Terrarium zu gewährleisten, empfiehlt sich der Einsatz von Thermo-Hygrometern. Hier lässt sich alles genau ablesen und man kann ggf. Maßnahmen ergreifen, sollte ein Wert einmal vom optimalen Wert abweichen.


Bei der Wahl des richtigen Bodengrundes gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten und jedes einzelne Substrat hat sicher seine Vor- und Nachteile. Wir haben lange Zeit "aktive" Walderde aus einem nahegelegenen Mischwald verwendet, wobei wir mit steigendem Froschbestand irgendwann auf die bekannten Kokoshumusziegel aus dem Terraristikgeschäft übergegangen sind... es war einfach lästig alle 4-6 Wochen frische Erde in diesen von uns benötigten Mengen "ranzuschleppen", da war es bedeutend leichter - wenn auch kostspieliger - einen Vorrat der kleinen Pressziegel anzulegen um so stets frischen bodengrund zur Verfügung zu haben. Die Walderde hatte dabei jedoch den Vorteil dass sie bereits diverse mikrobiologisch wichtige Bakterienkulturen beinhaltet welche durch uns übersehene Kot- und Urinreste abzubauen helfen und so wiederrum zu einem besseren, sauberen Terrarienklima beitragen. Ideal wäre sicher der Kompromiss aus beiden Varianten, also indem man die Kokoserde mit frisch gesammelter Walderde mischt und somit etwas "animpft" also eine "Anfangskultur" reinigender bzw. kotabbauender Mikroorganismen anlegt.
Die Aufgabe des Bodengrundes besteht jedoch nicht nur darin Exkremente aufzunehmen und zu binden, sondern ist vielmehr komplexer Lebensraum der Tiere bzw. Sicherheit vermittelnder Rückzugsort. Sie lieben es einfach sich nach einer dicken Mahlzeit dort komplett einzugraben und in aller Ruhe zu verdauen, um dann ein paar Tage später wieder aufzutauchen und nur mit den Augen aus dem Boden herausschauend auf die nächste vorbeiziehende Beute zu warten.



Zeitungs- und Küchenpapier oder Filterschwamm wie in den Staaten oder Japan sehr häufig verwendet wird sieht nicht nur wenig ansprechend aus, sondern nimmt den Tieren sogar eines ihrer angeborenen natürlichen Verhaltensweisen, da hier kein Eingraben möglich ist. Daher findet es bei uns nur während einer Quarantäne Verwendung und wird an dieser Stelle nicht weiter erläutert. Im Bereich "Quarantäne" werden wir auf diese Materialien jedoch ebenso eingehen.

Ausserdem legen wir noch eine Schicht getrocknetes Falllaub ins Terrarium aufgrund der schönen Optik, aber vor allem als zusätzlichen Rückzugsort für die Frösche. Das Laub sollte jedoch niemals an Straßenrändern gesammelt werden, da diese Blätter oft stark belastet sind durch die Abgase der Autos. Auch die Gefahr, dass die Bäume mit Pestiziden behandelt wurden sollte man ausschliessen können um den Tieren nicht zu schaden.

Komplettiert wird die Einrichtung des Terrariums durch eine kleine, flache Schale mit frischem Wasser. Hierbei ist zu beachten, dass der Wasserstand nicht zu hoch gewählt wird um ein Ertrinken des leider häufig etwas tollpatschigen und schlecht schwimmenden Schmuckhornfrosches zu vermeiden. Das Wasser sollte je nach Verschmutzungsgrad spätestens alle 2-3 Tage gewechselt werden. Gerade nach dem Fressen gehen einige Exemplare auch gern dort hinein um ihren Kot ins Wasser abzusetzen was die Reinigung des Terrariums natürlich erleichtert. Die Schale sollte zudem sicher stehen und nicht zu schwer gewählt werden um im Falle eines untergrabens keine Gefahrenstelle für das Tier darzustellen. Tipp: Im Garten- und Baufachmarkt findet man ansprechende Pflanz- oder Unterschalen etc. welche sich für unsere Zwecke sehr gut eignen.

Bepflanzung

Sicher ist es löblich sein Terrarium mit echten Pflanzen verschönern zu wollen, tragen diese doch in großem Maße zu einem natürlichen Aussehen des Terrariums, einer konstanteren relativen Luftfeuchte und einem größeren Sicherheitsgefühl der Terrarienbewohner bei. Es ist auch durchaus möglich solch ein Terrarium mit Schmuckhornfröschen zu pflegen und sofern man über einen "grünen Daumen" verfügt entstehen so nicht selten wahre optische Prachtstücke welche sich in jedem Wohnzimmer hervortun werden, jedoch ist dies auch mit einem stark erhöhtem Pflegeaufwand verbunden. Oftmals ist die Pflege der lebenden Pflanzen dann aufwendiger als die der Tiere selbst. Wir verwenden aus diesem Grund in allen Terrarien Kunstpflanzen in den verschiedensten Ausführungen. Somit ist ein "natürliches" Aussehen des Terrariums und ein Sichtschutz für die Tiere gegeben. Die Luftfeuchte wird bei uns sowieso mittels übersprühen einzelner Teile des Beckens geregelt.

Futterbeschaffung

Es gibt mittlerweile viele Zoofachgeschäfte, die diverse Insekten, Käfer, Würmer, Nagetiere, Fisch und sogar Fertigfutter für die diversen Terrarientiere anbieten. Diese Futtertiere sollten jedoch noch 2-3 Tage "angefüttert" werden, da gerade die Insekten in Zoohandlungen oft nur unzureichendes oder minderwertiges bis hin zu gar keinem Futter bekommen, was ihren Nährwert natürlich enorm abschwächt. Ausserdem sollte sicher gestellt sein, dass die gekauften Futtertiere aus einer gesunden, parasitenfreien Zucht stammen, um Krankheiten über kontaminiertes Futter zu vermeiden. Wer den Platz und die Lust hat und mehrere Tiere pflegt, der kann natürlich auch eine eigene Insektenzucht aufbauen, gerade Schaben eignen sich hierzu hervorragend. Dies hat den Vorteil, dass man genauste Kontrolle über das Futter der späteren Futtertiere und damit auch über ihre Qualität als Nahrung unserer Frösche hat und dass man stets kostengünstiges Futter zur Hand hat. Stinte und Babymäuse haben wir immer einen Vorrat in der Gefriertruhe, auch diese kann man problemlos im Zoofachgeschäft erwerben und so zuhause einen Vorrat anlegen. Es gibt mittlerweile sogar einige Anbieter/ Züchter im Internet, bei denen man qualitativ hochwertige Insekten sowie Frostfutter (Stinte, Mäuse, etc.) zu einem moderaten Preis erhält und per Paketversand bis an die Haustür geliefert bekommt. Frostfutter hat den klaren Vorteil, das man immer einen Vorrat parat hat. Zudem sind die Futtertiere bereits tot was unsere Terrarienschützlinge zusätzlich vor Verletzungen (z.B. Bisse bzw. anknabbern) durch nicht gefressene Futtertiere schützt. Die oft zu hörende These, dass beim Einfrieren die Vitamine zerstört werden ist Unsinn - wir Menschen wären wohl schon lange an Vitaminmangel eingegangen, wenn dem so wäre... man denke nur mal an den guten Spinat mit dem "Blubb"... Dennoch sollte man es nicht zu lange lagern, nach 4-6 Monaten sollte es spätestens aufgebraucht sein, da zu lange Lagerung sich dann doch nachhaltig auf die Qualität als Futtertier auswirken kann.

Fütterung

Wir füttern unsere Frösche mit verschiedenen Insekten wie z.B. Heimchen, Grillen, Schaben, etc. sowie Fisch (Stinte), Tauwürmer und ganz selten (!) mal eine Babymaus. Adulte Tiere die wir zur Zucht einsetzen füttern wir etwa alle 7 Tage, da die Weibchen während oder vielmehr bei der Eiablage von den zuvor angefressenen Reserven zehren darf bei ihnen das Mahl auch etwas üppiger ausfallen als bei den Männchen. Dabei ist jedoch immer darauf zu achten, dass man seine Tiere nicht verfetten lässt. Ausserdem sollten die Futtertiere stets mit D3-Vitamin und Calcium bestäubt werden um eine eventuelle Unterversorgung mit Vitaminen und Calcium zu verhindern. Besonders Calcium ist sehr wichtig um einen festen und gleichmässigen Knochenwuchs zu gewährleisten, empfehlenswert ist hier z.B. Sepiaschale aus dem Zoogeschäft welche zu feinem Pulver verrieben prima auf die Futtertiere gestäubt werden kann und nicht überdosiert werden kann. Überschüssiges Calcium aus Sepiaschalen wird einfach mit dem nächsten Geschäft ausgeschieden. Bestens bewährt hat sich zudem das Produkt "Herpetal Amphib", welches extra auf die Bedürfnisse von Amphibien und somit auch unserer Schmuckhornfrösche abgestimmt wurde und wie andere Vitaminpräparate ebenso durch bestäuben der Futtertiere verabreicht wird. Um eine Belästigung oder gar Gefahr durch nicht gefressene Futtertiere sowie eine Verunreinigung des Terrariums durch abgestorbene Futtertiere zu verhindern empfehlen wir das Füttern der einzelnen Frösche von der Zange/Pinzette aus, die meisten Frösche gewöhnen sich sehr schnell an diese Art der Fütterung und man hat genauste Kontrolle über die gefressenen Futtertiere und -mengen.

Quarantäne

Kranke Tiere und Neuzugänge werden aus Sicherheitsgründen zum Schutz des Altbestandes in Quarantänebecken untergebracht. Dort bleiben sie so lange bis die Krankheit ausgeheilt ist, bzw. bei neuen Tieren die in einen bereits vorhandenen Bestand integriert werden sollen eine Krankheit ausgeschlossen ist. So ist sichergestellt, dass erkrankte Frösche keinesfalls die Gesunden Bestandstiere anstecken können. Quarantäneterrarien sind mit einfachsten Mitteln eingerichtet um stets eine einwandfreie Hygiene zu gewährleisten. Etwas Küchenpapier oder wie in Amerika und Japan feinste Aquariumfilterschwämme als Bodengrund, eine leicht zugängliche und desinfizierbare Höhle (z.B. Kunststoff Blumentopf) und eine Wasserschale - mehr nicht. Die klimatischen Daten sind auch hier natürlich wie im normalen Terrarium auch einzuhalten. Während der Quarantänezeit werden Kotproben zur Untersuchung dem Tierarzt übergeben, dieser wird dann den Kot auf Parasiten untersuchen und gegebenenfalls behandeln. Alternativ kann man die Kotproben natürlich auch eigenhändig zur Untersuchung schicken.



Vergesellschaftung

Da Schmuckhornfrösche kannibalistisch veranlagt und zudem Einzelgänger sind welche in der Natur lediglich zur Paarungszeit zusammenkommen um so die Fortpflanzung zu sichern. gilt strikte Einzelhaltung bei allen Ceratophrys Arten! Jede Bewegung im Terrarium wird mit Futter gleichgesetzt und eine versuchte Vergesellschaftung ist mit ziemlicher Sicherheit für mindestens eines der Tiere das Todesurteil! Es gilt also: Pro Frosch ein Terrarium - ohne Ausnahmen.

Pflegeaufwand

Der Pflegeaufwand für ein Hornfrosch Terrarium ist im Vergleich zur Pflege einer Katze oder eines Hundes als sehr gering einzustufen. Lediglich sollte der abgesetzte Kothaufen immer möglichst umgehend entfernt werden. Dies geschieht am Besten mit einer kleinen Schaufel, einem Löffel oder einem ausrangierten "Eiskugelmacher". Diese Gerätschaften sind natürlich stets gründlich nach dem Benutzen zu reinigen und ggf. mit geeigneten Desinfektionsmitteln zu desinfizieren. Ausserdem muss man die Klimawerte im Auge behalten und gegebenenfalls etwas regulieren (besprühen, höhere oder niedrigere Wattzahl der Lampen, etc.) Spätestens alle 2-3 Tage (bei Verschmutzung sofort) wird das Wasser gewechselt. Leitungswasser ist in der Regel vollkommen okay. Man könnte sich theoretisch bei seinem Wasserwerk erkundigen, ob du es für die Zubereitung von Babynahrung unbedenklich zu verwenden ist (wegen Fröschen fragen ist immer etwas blöd ). Sollten diese meinen, für die Zubereitung von Babynahrung wäre es nicht zu empfehlen, dann sollte man es wohl auch nicht für Frösche verwenden. Ob es solch ein schlechtes Leitungswasser heute bei uns in Deutschland überhaupt noch gibt, entzieht sich leider meiner Kenntnis - bei uns ist es jedenfalls vollkommen bedenkenlos verwendbar. Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte und überwachte Lebensmittel überhaupt...Wenn es stark gechlort ist, kann man es 24h abstehen und damit ausgasen lassen. Falls Kupferleitungen im Haus verlegt sind (Stichwort Durchlauferhitzer), das Wasser erstmal eine Weile laufen lassen (z.B. selber duschen) und dann erst das Wasser für den Frosch abfüllen. Entkalken oder Abkochen braucht man das Badewasser der Tiere nicht.


Für das Sprühwasser hingegen macht z.B. sauberes Regenwasser Sinn, wenn man Kalkflecken auf Pflanzen und Scheiben vermeiden will.Ansonsten sollte man alle 2-3 Monate den gesamten Bodengrund austauschen,nab und zu die Scheiben des Terrariums putzen und defekte Lampen/Wärmemittel stets ersetzen - viel mehr Aufwand ist nicht zu betreiben. Im Vergleich zu den oben genannten Haustieren also deutlich weniger Arbeit (mehrfach täglich Katzenklo säubern, täglich füttern, Gassi gehen, etc.)!





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